Wenn es darum geht einen Gold ETF zu kaufen, ist der ZKB Gold ETF für viele Schweizer Anleger die erste Wahl. Dieser ETF ist so berühmt, dass er weit über die Schweiz hinaus bekannt ist. Aber warum eigentlich? Was macht diesen ETF so berühmt? In diesem Artikel erklären wir, wie der ZKB Gold ETF funktioniert und untersuchen, wie er im Vergleich zu seinen stärksten Konkurrenten, dem UBS Gold ETF und dem iShares Gold ETF abschneidet.

Was ist das Besondere?

Das Besondere am Gold ETF der ZKB (Zürcher Kantonalbank) ist, dass dieser ETF ausschliesslich in physisches Gold investiert. Der ZKB Gold ETF kauft also Goldbarren. Ein Goldbarren hat dabei ein Gewicht von ungefähr 12,5 kg, wobei das Gold in einer Reinheit von mindestens 99,5% vorliegen muss. Diese Goldbarren werden nach dem Kauf durch die ZKB in Banktresoren gelagert, bis sie wieder verkauft werden. Entgegen dem weit verbreiteten Glauben werden jedoch nicht alle dieser Goldbarren direkt bei der Zürcher Kantonalbank eingelagert, sondern auch bei anderen Banken und staatlichen Stellen. Die genauen Mengen und Aufenthaltsorte sind natürlich streng geheim.

Heutzutage gibt es mehrere ETFs, die in physische Goldbarren investieren, wie der UBS Gold ETF oder der iShares Gold ETF. Dennoch war die Zürcher Kantonalbank im Jahr 2006 die erste, die einen physischen Gold ETF auf den Markt brachte. Für diese Neuentwicklung wurde der ZKB Gold ETF in 2009 sogar mit dem Innovationspreis der Feri EuroRating Services AG belohnt.

Physisches Gold oder Terminkontrakte (Gold-Futures)?

Zuvor war es für Gold ETFs üblich in Finanzderivaten mit dem Basiswert Gold zu investieren und durch ausgetüftelte Methoden einen Goldindex zu replizieren. Dabei werden vor allem Terminkontrakte auf Gold, so genannte Gold-Futures, verwendet. Diese Terminkontrakte werden ähnlich wie eine Aktie gehandelt. Der Handel mit physischem Gold dagegen, ist um einiges aufwendiger. Wer Goldbarren kauft, der muss sich in der Folge auch um den Transport um die Lagerung kümmern. Dies verursacht im Vergleich zum Handel mit Terminkontrakten zusätzlichen Aufwand und Kosten.

Bei einem Gold ETF in physisches Gold zu investieren, hat allerdings einige Vorteile:

  • Es gibt keine Rollkosten. Bei der Verwendung von Terminkontrakten entstehen Kosten, wenn diese Kontrakte erneuert werden müssen (etwa alle 3 – 6 Monate). Physische Goldbarren müssen hingegen nicht erneuert werden. Deswegen entstehen dort auch keine Rollkosten.
  • Geringe Komplexität. Mitunter kann ein ETF intransparent werden, wenn es um die Allokation oder die Replikationsmethode geht. Bei einem ETF mit physischem Gold entfällt diese Komplexität. Dadurch ist sehr leicht die Kursentwicklung des ETFs nachzuvollziehen.
  • Physische Auslieferung. Viele Gold ETFs bieten dem Anleger die Möglichkeit ihre ETF Anteile gegen Goldbarren zu tauschen. Bei den meisten ETFs ist der Tausch aber nur gegen ganze Goldbarren möglich. Deswegen muss ein Anleger mindestens den Wert eines Goldbarrens (Gewicht 12,5 kg) in ETF Anteilen besitzen. Bei einem derzeitigen Goldkurs von 52.68 CHF pro Gramm entspricht dies etwa 658’500 CHF. Zudem fällt bei der physischen Auslieferung eine Gebühr an. Diese beträgt beim ZKB Gold ETF 0,20%.

ZKB Gold AA CHF, ZKB Gold AAH CHF – was bedeutet das?

Die Begriffe ZKB Gold AA CHF und ZKB Gold AAH CHF bezeichnen verschiedene Anteilsklassen des ZKB Gold ETFs. Mit der Anteilsklasse ZKB Gold AA CHF erhält man einen Gold ETF, der in Schweizer Franken kotiert. Gold wird, wie alle anderen Rohstoffe auch, an internationalen Börsen in US-Dollar gehandelt. Deswegen muss auch ein Schweizer ETF Anbieter in US-Dollar bezahlen, wenn er Goldbarren haben möchte. Weil der ETF aber in Schweizer Franken handelt, wird der Goldpreis von US-Dollar nach Schweizer Franken umgerechnet um den Wert des ETFs zu bestimmen.

Mit der Anteilsklasse ZKB Gold AAH CHF erhält man einen ebenfalls einen Gold ETF in Schweizer Franken. Dieser ist allerdings währungsgesichert (das zusätzliche ‘H’ steht für ‘hedged’ für engl. ‘abgesichert’). Durch das Umrechnen von US-Dollar zu Schweizer Franken kann es zu Kursverlusten oder -gewinnen eines ETFs kommen, ohne dass sich der Goldpreis ändert. Wenn der US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken weniger wert wird, dann sinkt auch der Kurs des ZKB Gold AA CHF. Der Kurs des ZKB Gold AA CHF hingegen ändert sich nicht, weil dieser währungsgesichert ist.

Die Zürcher Kantonalbank bietet darüber hinaus noch weitere Anteilsklassen in verschiedenen Währungen, mit oder ohne Währungsabsicherung, an.

NameWährungWährungsgesichert?
ZKB Gold ETF AA EUREuroNein
ZKB Gold ETF AAH EUREuroJa
ZKB Gold ETF AA GBPBritische PfundNein
ZKB Gold ETF AAH GBPBritische PfundJa
ZKB Gold ETF AA USDUS-DollarNein
ZKB Gold ETF AAH USDUS-DollarJa
Gold ETFs der ZKB

Unterschiede zum UBS Gold ETF?

Schon kurz nachdem die Zürcher Kantonalbank ihren Gold ETF auf den Markt gebracht hatte, hat ihre Schweizer Konkurrentin UBS nachgezogen. Seit dem Jahr 2009 bietet die UBS ebenfalls ETFs an, die in physisches Gold investieren. Der Unterschied zwischen dem UBS Gold ETF und dem ZKB Gold ETF liegt vor allem im Gold, in das sie investieren. Der UBS Gold ETF investiert nicht ausschliesslich in ganze Goldbarren (12,5 kg an Gewicht), sondern auch in kleinere Goldeinheiten, die zum Teil nur ein Gramm wiegen.

Genau wie die Variante der Zürcher Kantonalbank bietet auch der UBS Gold ETF die Möglichkeit an, ETF Anteile gegen physisches Gold zu einzutauschen. Anders als bei der ZKB muss man beim UBS Gold ETF hingegen keine ETF Anteile im Wert eines ganzen Goldbarrens besitzen. Bei der UBS erhält der Anleger Gold bereits ab einem Gramm. Dafür werden ETF Anteile im Wert von etwa 50 Schweizer Franken benötigt.

Welcher ist der beste Gold ETF?

Um zu klären, welcher Gold ETF der beste für einen Privatanleger ist, führen wir eine neutrale, wissenschaftliche Analyse durch. Wir schicken dazu die Gold ETFs von ZKB, UBS und iShares ins Rennen. Dazu verwenden jeweils die währungsgesicherte Variante in Schweizer Franken (CHF) ins Rennen.

Wir haben uns für die Verwendung der währungsgesicherten Variante entschieden, weil der Wechselkurs zwischen US-Dollar und Schweizer Franken die Wertentwicklung des ETFs beeinflussen kann. Gerade in Krisenzeiten kommt es oft vor, dass der US-Dollar gegenüber der Schweizer Franken weniger wert wird. In diesem Artikel haben wir dies für den MSCI World erklärt.

Unsere Kandidaten für den besten Gold ETF sind die folgenden ETFs:

ZKB Gold ETF hedged (CHF)ISIN: CH0139101601
UBS ETF (CH) – Gold (CHF) hedged (CHF) A-disISIN: CH0106027128
iShares Gold CHF Hedged ETF (CH)ISIN: CH0104136285

Beste Kursentwicklung: UBS Gold ETF

Wir untersuchen die Kursentwicklung für die drei Gold ETFs. Dazu untersuchen wir, wie sich eine Anlage von 100 Schweizer Franken in den ETFs über die letzten Jahre entwickelt hätte.

ZKB Gold ETF, UBS Gold ETF und iShares Gold ETF im Vergleich ihrer Kursentwicklung um zu klären, welcher der beste ETF ist.
Stand 04.12.2020
 ZKB Gold ETFiShares Gold ETFUBS Gold ETF
Jährliche Rendite seit Jan 20101,82%1,79%1,97%

Wenig überraschend stellt man fest, dass die Kursentwicklung bei allen drei ETFs recht ähnlich verlaufen ist. Es gibt nur geringe Unterschiede. Dennoch lässt sich feststellen, dass der UBS Gold ETF seit Januar 2010 pro Jahr im Schnitt etwa 0,15% mehr an Rendite eingefahren hätte. Dies mag zwar wenig erscheinen, aber diese Zahl bewegt sich in der Grössenordnung von ETF Verwaltungsgebühren. Deswegen sollte diesen geringen Unterschied hier nicht vernachlässigen. Die bessere Kursentwicklung des UBS Gold ETF liegt möglicherweise an einer effektiveren Währungsabsicherung seitens der UBS Asset Management.

Tiefste Verwaltungsgebühr (Total Expense Ratio -TER): iShares Gold ETF

Bei der Verwaltungsgebühr zeigen sich überraschend Unterschiede zwischen den Gold ETFs von ZKB, UBS und iShares. Für die untersuchten Varianten ist die Verwaltungsgebühr (in diesen Fällen gleichbedeutend mit dem TER) beim ZKB Gold ETF fast doppelt so hoch wie bei iShares Gold ETF.

ZKB Gold ETF, UBS Gold ETF und iShares Gold ETF im Vergleich ihrer TER um zu klären, welcher der beste ETF ist.
Stand 04.12.2020

Dies könnte an der Währungsabsicherung liegen. Eine Währungsabsicherung verursacht meist zusätzliche Kosten bei einem ETF. Die Höhe dieser Kosten können aber durch geschickte Strategien der ETF Anbieter tief gehalten werden. Möglicherweise ist die eher auf die Schweiz ausgerichtete ZKB weniger geschickt darin diese Kosten tief zu halten.

Geringste Geld-Brief Spanne (Bid-Offer Spread): UBS Gold ETF

Die Geld-Brief Spanne wird bei der Bewertung von ETFs häufig übersehen. Dabei ist sie in manchen Fällen sogar wichtiger als die Verwaltungsgebühr. Die Geld-Brief Spanne gibt an, zu welchem Preis man einen ETF kaufen und verkaufen kann. Je grösser diese Spanne ist, desto schlechter ist es für den Anleger. Wenn zum Beispiel die Geld-Brief Spanne 1% beträgt, dann könnte ein Anleger einen ETF z.B. für 100 CHF kaufen. Bei einem Verkauf würde er im Gegenzug aber nur 99 CHF bekommen.

ZKB Gold ETF, UBS Gold ETF und iShares Gold ETF im Vergleich ihrer Spreads um zu klären, welcher der beste ETF ist.
Stand 04.12.2020

In unserem Fall sind die Geld-Brief Spannen aller drei ETFs jedoch deutlich geringer. Die geringste Geld-Brief Spanne hat jedoch der UBS Gold ETF.

Fazit: Der beste Gold ETF ist für uns der UBS Gold ETF

Die Unterschiede zwischen den untersuchten ETFs sind gering. Bei der Kursentwicklung und der Geld-Brief Spanne hat jedoch der UBS Gold ETF etwas die Nase vorn. Für diesen ETF spricht zudem, dass eine physische Auslieferung des Goldes auch schon bei geringeren Beträgen möglich ist.

By Karl Wyss

Karl arbeitet hauptberuflich als Rohstoffhändler für einen internationalen Konzern in Zug. Privat investiert er in den MSCI World, in nachhaltige Aktien und Edelmetalle.

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